Der Kämmerer des Landkreises, Benedikt Friedrich zeigte sehr verständlich die Strukturen und Prozesse kommunaler Finanzen auf. Die Exkursion ermöglichte einen Einblick in die Aufgabenfülle sowie die daraus resultierenden Kosten einer Kommunalverwaltung, die weit über die reine Haushaltsplanung hinausgehen.
Einleitend erhielten die Teilnehmer/innen u.a. anhand des Geschäftsverteilungsplans eine allgemeine Einführung in die Aufgaben des Landkreises. Der Aufgabenumfang einzelner Fachbereiche sowie die Finanzierung der kommunalen Produktbereiche wurde im Zusammenhang mit den Finanzierungsmöglichkeiten zur Gewährleistung der finanziellen Stabilität des Landkreises erörtert. Das Einnahmepotenzial der Landkreise wurde thematisiert und den wachsenden Aufgaben sowie ansteigenden Kosten gegenübergestellt. Die Begrenzung der finanziellen Mittel zeigte auf, wie bedeutsam auch die Priorisierung der Mittelverwendung im Zuge der Umsetzung von Pflichtaufgaben ist. Unter anderem am Beispiel Breitbandausbau wurde deutlich, mit welchen besonderen Aufgaben und Kosten - insbesondere Flächenlandkreise - aufgrund ihrer geringen Einwohnerdichte konfrontiert werden.
Ein für das Verständnis der kommunalen Finanzwirtschaft bedeutsamer Schwerpunkt war die Vorstellung der in der Kommunalverwaltung eingesetzten Finanzsoftware und der mit der Erfassung der Geschäftsvorfälle einhergehende Verwaltungsablauf. Auswirkungen der buchhalterischen Abwicklung auf Anlagenbuchhaltung und Sonderposten wurden aufgezeigt.
Deutlich wurde – dank des gelungenen Vortrags –, wie elementar der verantwortungsbewusste Umgang mit den finanziellen Ressourcen der Kommunen ist und wie herausfordernd und interessant die Arbeit mit dem kommunalen Haushalt sein kann.
Begleitet wurden die Studierenden von HöV-Dozent Joachim Weiler und der HöV-Dozentin Verena Annen.