Kommunaler Verwaltungsaustausch im Rahmen der Länderpartnerschaft Rheinland-Pfalz – Ruanda
Rheinland-Pfalz unterhält seit 1982 eine Partnerschaft zur Republik Ruanda.
2018 startete ein Kommunaler Verwaltungsaustausch im Rahmen dieser Länderpartnerschaft.
Als Pilotvorhaben zwischen der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global und dem Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz wurde ein fachlicher Austausch zwischen Kommunen und Institutionen initiiert sowie wirkungsorientierte gemeinsame Projektideen im Rahmen der Agenda 2030 entwickelt.
Die Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz (HöV) beteiligt sich seit 2018 an diesem Partnerschaftsprojekt.
Neben der Stärkung einzelner kommunaler Partnerschaften bestehen dabei auch Partnerschaften zwischen Institutionen, wie etwa dem Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz (GStB) und dem ruandischen Kommunalverband RALGA (Rwanda Association of Local Government Authorities). Zudem sind die HöV und die Kommunal-Akademie RLP wichtige Multiplikatoren, die neben ihrer eigenen Partnerschaft mit dem ruandischen Local Governance Institute (LGI) mit ihrem Fachwissen die verschiedenen Maßnahmen innerhalb des Gesamtvorhabens flankieren. Gefördert wird der Austausch von der SKEW und dem Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz.
Im Fokus der Kooperation stehen mehrere Teil-Projekte:
Qualifizierung von Verwaltungsmitarbeitern sowie die Erarbeitung eines Anforderungsprofils für LGI Trainer
Die HöV und das LGI versuchen gemeinsam, das LGI zu einem Kompetenzzentrum für die Qualifizierung von Mitarbeitenden in Ruanda zu entwickeln. Es sollen dafür zum Beispiel Trainer qualifiziert werden. Dazu soll eine Art Anforderungsprofil entwickelt werden: Was müssen LGI-Trainer können? Was sollen sie für Qualifikationen haben? Dann wird konkretisiert, an welcher Stelle die HöV helfen kann. Hierzu haben HöV und LGI erste Konzepte erarbeitet.
Ziele für eine nachhaltige Entwicklung – Sustainable Development Goals (SDGs) – Umsetzung in Rheinland-Pfalz und Ruanda
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Thema Nachhaltigkeit und die Umsetzung der SDGs in Lehre und Praxis. „Wir wollen die Studierenden mit in dieses Projekt einbeziehen. Als zukünftige Mitarbeitenden insbesondere der Kommunalverwaltungen sollen sie für den Nachhaltigkeitsgedanken und die Zukunft der Partnerschaft mit Ruanda gewonnen werden“, HöV-Direktor Klaus Weisbrod dazu. Durch die konkrete Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit sowohl im Heimatland Rheinland-Pfalz als auch konkret vor Ort im Gastland Ruanda können Vergleiche gezogen werden im Sinne eines gegenseitigen Austauschs und einer funktionierenden Partnerschaft: „Voneinander lernen“!
Dabei sollen auch die Integration entwicklungspolitischer Themen in den Ausbildungsprozess der kommunalen Mitarbeitenden und ein Austausch über die Erfahrungen der ruandischen Akteure zur Lokalisierung der Agenda 2030 (SDGs) erfolgen. Rund 80 Prozent der Studierenden sind gleichzeitig bei einer Kommune beschäftigt.
Thema Digitalisierung - auch in den ruandischen kommunalen Verwaltungen
Ein weiteres, vom GStB mit der RALGA, durchgeführtes Teilprojekt ist die Weiterentwicklung des Projekts „Aufbau eines digitalen Informationsportals inklusive Informations- und Datensicherheit sowie elektronischer Archivierung“ in Ruanda.