Studierende der HöV auf „Expedition im Urwald von morgen“

Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald, erster und bisher einziger Nationalpark in Rheinland-Pfalz, war im Februar erneut Gegenstand eines Projektes der Hochschule für öffentliche Verwaltung.

Die Studierenden erarbeiteten sich in zwei Gruppen am ersten Projekttag zunächst die rechtlichen Grundlagen und den politischen Hintergrund für die Ausweisung von Nationalparken. Mit Ernüchterung stellte man fest, dass die sogenannten „Wildnisziele“ der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt bisher nicht einmal annähernd erreicht wurden. Nach dieser Strategie sollten sich bereits 2020 die Natur auf mindestens 2 % der Landfläche Deutschlands wieder weitgehend ungestört nach eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln können. Auch in Rheinland-Pfalz erreichte man – trotz des Nationalparks – nach Recherchen des ZDF-Magazins Frontal21 2021 gerade einmal 0,53% und lag damit sogar unter dem Bundesdurchschnitt von 0,6%.

Am zweiten Projekttag folgte eine Exkursion ins Innere des Nationalparks, wo die Teilnehmer:innen des ersten Projektes Anfang Februar eine im Nebel liegende Winterlandschaft vorfanden, während die zweite Projektgruppe Mitte Februar bei frühlingshaften Temperaturen ganz andere Eindrücke sammeln konnte. Startpunkt der Exkursionen war das Hunsrückhaus am Erbeskopf mit der sehr inspirierenden interaktiven Ausstellung. Ein Nationalpark-Ranger begleitete die Gruppen sodann auf eine zweieinhalbstündige Tour zu bereits seit Jahrzehnten unberührten Buchenwäldern und einem renaturierten Hochmoor.

Eine Gruppe erlebte auch einen sehr anschaulichen und detailreichen Vortrag des „Nationalparkchefs“ Dr. Harald Egidi, der spannende Einblicke in die Arbeit der Nationalparkverwaltung, die naturschutzfachlichen Besonderheiten der Nationalparkregion sowie die bisherige und künftige Entwicklung des Nationalparks geben konnte.

Für die Anreise zum Exkursionstag hatte sich der betreuende Dozent eine interessante Herausforderung ausgedacht: Zielvorgabe war, bei der Anreise von Mayen in den Nationalpark möglichst wenig CO2-Ausstoß zu produzieren. Gemeinsamer Maßstab war ein online-CO2-Rechner, mit dem man den Schadstoffausstoß je nach Verkehrsmittel und Besetzung ermitteln kann. Die Person(en) mit dem höchsten Ausstoß sollten „zur Strafe“ diesen Pressebericht verfassen müssen. Das Gewinnerteam reiste mit 5 Personen 222 km in einem „Benziner“ an und produzierte dabei laut Rechner 6,3 kg CO2 pro Kopf. Auf Platz 2 und 3 folgten 4er-Teams in einem „Benziner“ und einem „Diesel“ mit 8,0 bzw. 8,8 kg CO2 pro Kopf. Verloren hat den Wettbewerb übrigens der Dozent, der zwar „brav“ von zuhause aus per Bus und Bahn anreiste und dabei sogar einen deutlich kürzeren Anreiseweg hatte, wegen der geringen Auslastung aber als „Alleinreisender“ immer noch 8,9 kg produzierte.

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