Studierende der Hochschule besuchen Gedenkstätte KZ Hinzert

Studiengruppe der Hochschule besuchte im Rahmen der Projektewoche die Gedenkstätte KZ Hinzert – ein wichtiger Beitrag zu Erinnerungskultur und Verantwortung.
Georg Mertes spricht im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte KZ Hinzert vor Studierenden der Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz, die auf Stühlen zuhören.
Georg Mertes vom Förderverein Gedenkstätte KZ Hinzert e.V. vermittelt Studierenden der HöV im Dokumentationszentrum eindrückliche Einblicke in die Geschichte des ehemaligen SS-Sonderlagers/KZ Hinzert. Foto: HöV/ Joachim Weiler
Studierende der Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz und Georg Mertes stehen gemeinsam um den Gedenkstein in Hinzert und halten inne.
Studierende der HöV halten gemeinsam am Gedenkstein inne – ein Moment des stillen Erinnerns an die Opfer. Foto: HöV/ Joachim Weiler

Im Rahmen der Projektwoche des zweiten Studienjahres im Bachelorstudium besuchte eine Gruppe von Studierenden der Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz (HöV) die Gedenkstätte des ehemaligen SS-Sonderlagers/KZ Hinzert. Dort führte Georg Mertes vom Förderverein Gedenkstätte KZ Hinzert e.V. die Teilnehmenden in die Lagergeschichte ein und vermittelte eindrücklich die geografische Lage sowie die damaligen Bedingungen vor Ort.

Während der Führung erläuterte Mertes zentrale Aspekte wie die Entstehung und Funktion des Lagers, Biografien der Häftlinge, den Lageralltag, Zwangsarbeit, die Außenlager sowie das Schicksal der Opfergruppen. Besonders eindrücklich waren die Erklärungen am historischen Ort, auch wenn die Gebäude heute nicht mehr erhalten sind. Ein wichtiger Bestandteil des Besuchs war das Gedenken am Ehrenfriedhof, an der Sühnekapelle und am zentralen Mahnmal – Stationen, die die Bedeutung des Ortes als Erinnerungs- und Mahnstätte unterstrichen.

Mertes bezog zahlreiche Zeitzeugenberichte von Opfern in seine Ausführungen ein und schilderte die Ereignisse zwischen 1939 und 1945 faktenbasiert und bewegend. Er hob hervor, dass bis zu 1.000 Menschen in Hinzert und den Außenlagern ums Leben kamen. Mit Blick auf die heutige Generation betonte Mertes: „Gerade wir, die in der öffentlichen Verwaltung Verantwortung tragen, müssen sensibel sein für Unrecht und Machtmissbrauch. Es liegt an unserem Engagement, dass sich derartige Verbrechen nie wiederholen. Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit sind keine Selbstverständlichkeiten – sie müssen immer wieder neu verteidigt, gestaltet und gelebt werden. Hier trägt jeder in der Verwaltung eine besondere Verantwortung, der man gerecht werden muss.“

Die Exkursion endete am Mahnmal mit einem gemeinsamen Gedenken. Dozent Joachim Weiler, der die Gruppe begleitete, zog folgendes Fazit: „Wir sind tief beeindruckt und bewegt von dem, was wir heute gesehen und gehört haben. Solche Besuche sind von unschätzbarem Wert, um die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten. Die Verbrechen dürfen sich nicht wiederholen – die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung unserer Demokratie und Menschenrechte.“

Die Exkursion machte zugleich deutlich, dass zur Ausbildung in der öffentlichen Verwaltung auch die Auseinandersetzung mit Geschichte gehört – als Beitrag, Verantwortung zu übernehmen und demokratische Werte zu bewahren.

Ein herzlicher Dank gilt Georg Mertes vom Förderverein Gedenkstätte KZ Hinzert e.V. für seine Zeit, sein Engagement und seine eindrucksvolle Vermittlung sowie der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, die die historisch-politische Bildungsarbeit an der Gedenkstätte maßgeblich trägt.

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