Projekt: Geflüchtet aus der Ukraine

Praxisnah studieren an der Hochschule für öffentliche Verwaltung
Gruppenfoto vor dem Jobcenter der Stadt Koblenz

In Folge der militärischen Auseinandersetzung sind bereits über 11 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Hiervon haben rund 1 Million Flüchtlinge Deutschland erreicht. Die Hilfebereitschaft und die Solidarität in der Bevölkerung sind groß, aber die zuständigen Behörden stehen wieder vor gewaltigen Herausforderungen.

Anlässlich der Projekttage der Hochschule konnten Studierende erfahren, wie die europarechtliche Massenzustrom-Richtlinie in Deutschland umgesetzt wird. Die Aufgaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und die verschiedenen Schutzformen für Flüchtlinge stellte Lisa-Marie Zimmermann, Referentin im BAMF, vor.

Viele Flüchtlinge werden von Privatpersonen aufgenommen. Eine Vernetzung der hauptamtlichen Verwaltungskräfte mit ehrenamtlich Engagierten bietet Vorteile, wie Pierrette Onangolo und Gwendolyn Albrecht-Fuseini (Flüchtlingsrat RLP eV) ausführen konnten.

Am Folgetag besuchten die Studierenden die Stadtverwaltung Koblenz. Hier informierten die Abteilungsleiter Ute Weinowski-Rausch und Andreas Krüger über die Arbeit der Ausländerbehörde und der Asylabteilung.

Der Stadtverwaltung Koblenz ist es gelungen, im Rahmen eines EU-Förderprogramms zwei Job-Pilotinnen in den städtischen Dienst einzustellen. Zusammen mit Frau Beate Oster (Integrationsbeauftragte) berichteten die Job-Pilotinnen (Frau Holman und Frau Zimmermann) über das breite Tätigkeitsfeld.

In Koblenz leben aktuell mehr als 2.500 Flüchtlinge aus der Ukraine. Nach dem Landesaufnahmegesetz ist die Wohnraumversorgung eine kommunale Selbstverwaltungsaufgabe. Fehlt es an freien Wohnungen, müssen Alternativen geschaffen werden. Die Studierenden konnten sich ein Bild über die Unterbringung in einer kommunalen Gemeinschaftsunterkunft machen und kamen mit der zuständigen Sozialarbeiterin der Einrichtung ins Gespräch.  

Für die Eingliederung in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ist das Jobcenter die verantwortliche Fachbehörde. Beispiele gelungener Integrationsarbeit schilderten Herr Schlemmer (Arbeitgeberservice) und Frau Schmidt (Arbeitsvermittlerin). Für die besonderen Belange der jungen Flüchtlinge ist Frau Rath von der Jugendberufsagentur zuständig.

Wie Menschen aus der Ukraine die Situation und ihren Aufenthalt in Deutschland erleben, wurde dann im persönlichen Gespräch deutlich. Auf Augenhöhe fand ein Austausch zwischen den Studierenden der Hochschule und zwei Studenten aus der Ukraine statt. Klar wurde, dass die Online-Lehre in Kiew eine Stromversorgung voraussetzt und für das Studium in Deutschland zunächst der in der Ukraine erworbenen Schulabschluss anerkannt werden muss. Dass die Realität anders ist, als die Berichterstattung in den Medien, schilderte eine Mutter, deren Sohn in der Ukraine kämpft. Für die Übersetzung standen die Job-Pilotinnen zur Verfügung.               

Die Projektleitung hatte Jürgen Maximini, Dozent im Studiengebiet Recht der sozialen Sicherung.  

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