Es betriff die Lebensverhältnisse eines jeden Einzelnen, dennoch gilt es vielen Studierenden als nur schwer zugängliche Materie. Da die Basis bzw. „Keimzelle“ der Demokratie wohl vor Ort am lebendigsten und anschaulichsten ist, bedarf es in den Kommunalverwaltungen und den Organen einer Kommune eines klaren und verlässlichen Rahmens. Aber was wäre dieser theoretische Rechtsrahmen ohne die Erfahrungen aus der kommunalen Praxis wert?
Elf Studierende der Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz befassten sich im Rahmen eines Seminars mit dem Transfer des theoretisch erworbenen Wissens in den praktischen Kontext. So erarbeitete sich zunächst jede der Seminarteilnehmerinnen und jeder Seminarteilnehmer einen über das Curriculum der Hochschule hinausgehenden Themenkomplex wie bspw. die Herausforderungen rund um die Arbeit des Beirats für Migration und Integration oder die Bedeutung der Arbeit kommunaler Spitzenverbände im Rahmen einer Hausarbeit und stellte diesen der Seminargruppe anhand praktischer Beispiele dar.
Darüber hinaus hatten die Studierenden in einem Praxistermin bei der Verbandsgemeindeverwaltung Kaisersesch die Gelegenheit, einen Einblick in die praktische Arbeit rund um den Einberufungsprozess des Verbandsgemeinderates mit vielen ebenso spannenden wie vielfältigen Tagesordnungspunkten zu erhalten. Bürgermeister Albert Jung ließ es sich auch dieses Jahr nicht nehmen, die jungen Nachwuchskräfte persönlich zu begrüßen und für ihren eingeschlagenen Berufsweg zu motivieren. Gerade im Hinblick auf den Fachkräftemangel aber wegen des anhaltenden Demografie Wandels wird Bürgermeister Jung im kommenden Jahr erstmals einen dualen Studienplatz für das 3. Einstiegsamt anbieten.
Büroleiter Mark Klasen und Sachgebietsleiterin Finja Brück nahmen sich für den anschließenden Erfahrungstausch viel Zeit, um auch diffizile Praxisprobleme zu schildern, die sich eben nicht durch den einfachen Blick ins Gesetz lösen lassen. Aber auch einige der Studierenden konnten aus ihren gewonnenen Erfahrungen während der berufspraktischen Studienzeiten wichtige Lösungsansätze beitragen. Alles in allem ein gelungener und für wohl alle Seiten wertvoller Vormittag.
Eineinhalb Wochen später hatten die Studierenden Gelegenheit an der Dezembersitzung des Verbandsgemeinderates Kaisersesch als Zuschauer teilzunehmen und auch hier praktische Erfahrungen sammeln zu können.
Der das Seminar betreuende Dozent Thomas Schäfer dankt Bürgermeister Albert Jung und seinem motivierten Team für die möglichen Einblicke in die praktische und innovative Arbeitswelt in Kaisersesch. Solche Kooperationen zwischen Theorie und Praxis sind für die Studierenden unerlässlicher Baustein ihres dualen Studiums.