Künstliche Intelligenz und Open Source: Studierende der HöV im Dialog mit der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz

Wie können Künstliche Intelligenz (KI) und Open-Source- Technologien die kommunale Verwaltung zukunftsfähig machen? Studierende des Wahlstudienfachs „Digitale Transformation in der Praxis“ diskutierten an der Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz (HöV) mit ihrem Dozenten Frank Lenz sowie Sören Damnitz von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz über rechtliche, technische und organisatorische Aspekte des KI -Einsatzes in Kommunen.
Gruppenfoto von Studierenden mit Dozent Frank Lenz in einem Seminarraum, im Hintergrund auf der Leinwand ist der digital zugeschaltete Referent Sören Damnitz von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz zu sehen.
Studierende des Wahlstudienfachs Digitale Transformation in der Praxis mit Dozent Frank Lenz, im Hintergrund auf der Leinwand der digital zugeschaltete Referent Sören Damnitz von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz.

Im Rahmen des Wahlstudienfachs „Digitale Transformation in der Praxis“ fand an der Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz (HöV) eine praxisorientierte Lehrveranstaltung unter Leitung von Dozent Frank Lenz statt. Zu Gast war Sören Damnitz von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz, der einen Vortrag zum Thema „KI und Open Source in der Verwaltung“ hielt. Darin zeigte er auf, welche Chancen Künstliche Intelligenz und offene Softwarelösungen für die Modernisierung kommunaler Verwaltungen bieten und welche Herausforderungen dabei zu beachten sind. 

Frank Lenz legt in seinem Wahlstudienfach besonderen Wert darauf, theoretische Grundlagen mit technischen und aktuellen Entwicklungen im öffentlichen Sektor zu verbinden. Ein zentrales Element seiner Lehre ist der direkte Austausch mit Praktikerinnen und Praktikern aus der Verwaltung sowie mit Institutionen, die die Digitale Transformation in Rheinland-Pfalz maßgeblich mitgestalten. Diese sollen ihre Erfahrungen, Expertise und Perspektiven gewinnbringend für die Studierenden in die Diskussionen einbringen. 

Zunächst führte Sören Damnitz in die rechtlichen Rahmenbedingungen des Einsatzes von KI in der öffentlichen Verwaltung ein. Er erläuterte die vier Risiko-Kategorien des EU Artificial IntelligenceAct und die Bedeutung von Datenschutz, Transparenz und internen Regelungen beim Umgang mit KI-Systemen. Besonders betonte er die Pflicht zur Fortbildung von Mitarbeitenden, um den verantwortungsvollen Umgang mit KI sicherzustellen.

Ein weiterer Schwerpunkt seines Vortrags lag auf den technischen Hintergründen von Large Language Models (LLMs), also Sprachmodellen wie ChatGPT oder Llama, die Texte erzeugen, zusammenfassen und Fragen beantworten können. Anhand anschaulicher Beispiele zeigte er, wie sogenannte KI-Agenten die Ergebnisse solcher Modelle verbessern, indem der KI Rollen, Aufgaben und Antwortstrukturen präzise vorgegeben werden. 

Im zweiten Teil der Veranstaltung stellte Sören Damnitz die Bedeutung von Open Source für den öffentlichen Sektor heraus. Open-Source-Software ermöglicht Transparenz, Kosteneffizienz, Sicherheit und lokale Wertschöpfung. Mit frei verfügbaren KI-Modellen wie Llama oder Mistral könnten Verwaltungen selbst experimentieren und Anwendungen an ihre Bedürfnisse anpassen. 

In einer abschließenden Übung ließ Frank Lenz die Studierenden eigene Ideen entwickeln, wie KI-Agenten für typische Verwaltungsaufgaben gestaltet werden könnten. Hier sollte dann auch die Frage diskutiert und beantwortet werden, welche organisatorischen Voraussetzungen für den KI-Einsatz in ausbildenden Behörden der Studierenden notwendig sind. Dabei ging es sowohl um Fragen der Hardware und Schulungskonzepte als auch um interne Regeln zur Nutzung von KI. Sören Damnitz nahm aus der Veranstaltung besonders die Erkenntnis mit, wie groß das Interesse der Studierenden an praxisnahen KI-Lösungen ist. Zugleich erhielt er wertvolle Einblicke in die Erwartungen der angehenden Verwaltungsmitarbeitenden an die KI. Die Studierenden profitierten nicht nur von seinen Erfahrungen, sondern gewannen auch ein klareres Bild von der Arbeit der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz. Diese Impulse können sie nun in ihre eigenen Verwaltungen tragen.

Im Rahmen der gemeinsamen Veranstaltung zeigten Frank Lenz und Sören Damnitz gemeinsam auf, wie Theorie und Praxis der digitalen Transformation an der HöV miteinander vernetzt und mit wertvollen Impulsen aus der kommunalen Entwicklungspraxis des Landes Rheinland-Pfalz verknüpft werden können.

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