Im Rahmen einer Exkursion zum Abfallzweckverband Rhein-Mosel-Eifel bestand für die Studierenden im Wahlstudienfach Interkommunale Zusammenarbeit die Möglichkeit, praktische Eindrücke vor Ort zu gewinnen und diese mit den theoretisch vermittelten Kenntnissen - bezogen auf einen Zweckverband - zu verbinden.
Die Landkreise Mayen-Koblenz und Cochem-Zell sowie die kreisfreie Stadt Koblenz betreiben auf einer Gesamtfläche von ca. 39 ha in der Gemarkung Ochtendung eine der größten Abfall-Entsorgungseinrichtungen in Rheinland-Pfalz und erfüllen dabei höchste Ansprüche an eine moderne Abfallentsorgung und -verwertung.
Beispielsweise wurde die Reinigung des anfallenden Sickerwassers auf der Deponie angesprochen, welches eine zehnfach höhere Schadstoffbelastung als Hausabwasser aufweist und nach einer aufwendigen Vorreinigung auf der Deponie in die Kläranlage der Stadt Andernach weitergeleitet wird.
Die Studierenden lernten auch die Komplexität der Aufgabenerledigung kennen, die sich für die drei beteiligten Gebietskörperschaften sehr unterschiedlich darstellt. Neben kommunalrechtlichen Fragen wurde auch das sehr komplexe Rechnungswesen des Zweckverbandes erörtert.
Mit rund 4,1 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern verfügt das Land Rheinland-Pfalz über eine komplexe und teilweise sehr kleinteilige kommunale Struktur. Neben einer Kommunal- und Gebietsreform können auch die vielfältigen Möglichkeiten der interkommunale Zusammenarbeit Lösungsansätze bieten, allen Bürgerinnen und Bürgern – auch in dörflichen Regionen – eine moderne und gleichzeitig bezahlbare Infrastruktur im Rahmen der örtlichen Daseinsvorsorge anzubieten und Gebietsreformen entbehrlich zu machen.
Wir danken dem Geschäftsführer des Abfallzweckverbandes Rhein-Mosel-Eifel, Frank Diederichs und dem Leiter der Deponie, Bernd Winter, für die sehr fundierte und interessante Führung.