Die erfolgreiche Drittmittelakquise und das Fundraising zur finanziellen Ausstattung von kommunalen und staatlichen Projekten gewinnen immer mehr an Bedeutung. Aus diesem Grund wurde im vergangenen Jahr bereits ein Wahlstudienfach „Drittmittelakquise und Fundraising“ konzipiert und auch im Studienjahr 2023/2024 an der HöV angeboten. Dabei werden Kenntnisse ab der Recherche nach geeigneten Förderprogrammen, Informationssuche zu potenziellen Drittmittelgeber für aktuelle und künftige Förderprogrammen sowie Informationen zu Ausschreibungen, an denen man sich mit einem Projektantrag beteiligen könnte, vermittelt. Anschließend wird das Zuwendungsverfahren von der Antragstellung, über die Bewilligung bis hin zur Verwendungsnachweisprüfung dargestellt. Ob als Zuwendungsgeber, als mit der Prüfung von Zuwendungen Betrauter oder als Zuwendungsempfänger: Probleme bei der Zuwendungsgewährung, dem Widerruf und der Rückforderung von Zuwendungen können vermieden werden, wenn das Verfahren mit seinen Stolpersteinen und Fallstricken bekannt ist. Das Wahlstudienfach soll dabei Grundlagen schaffen, um die komplexe Materie des Zuwendungsrechts zu durchdringen. Angeleitet werden die Studierenden von den beiden Hochschuldozenten Verena Annen und Joachim Weiler.
Im Rahmen einer Exkursion konnten die Studierenden unmittelbar die vermittelten Kenntnisse mit zwei sehr versierten Praktikern erörtern. Hierfür konnten Barbara Friedhofen, wissenschaftliche Leiterin des Rheinischen Eisenkunstguss-Museums und Dr. Björn Rodday, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Sayner Hütte gewonnen werden. In den überaus lebendigen und anschaulichen Vorträgen fand ein intensiver Erfahrungsaustausch im und zum Industriedenkmal von Weltrang „Sayner Hütte“ statt. Dabei wurden die vielen Fördermittelgeber, begonnen vom Land Rheinland-Pfalz u. a. mit dem Projekt „Historische Stadtbereiche“, dem Bund u. a. mit der Förderkulisse „Nationale Projekte des Städtebaus“, der EU mit dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft am Mittelrhein mbH des Landkreises Mayen-Koblenz und einem weiteren duzend privater bzw. öffentlicher Drittmittelgeber angesprochen.
Für die Studierenden war es eine willkommene Abwechslung zum Studienalltag und sehr gewinnbringend für die spätere Arbeit.