Digitale Transformation und Künstliche Intelligenz in der Kommunalverwaltung

Wie kann KI die öffentliche Verwaltung sinnvoll unterstützen? In einer Lehrveranstaltung zur digitalen Transformation diskutierten Studierende der Verwaltungsinformatik an der HöV unter Leitung von Frank Lenz mit Anastasia Rosen von der Verbandsgemeindeverwaltung Bernkastel-Kues über Verwaltungsmodernisierung im Gesamten sowie die Digitalisierung und den Einsatz von KI in der Verwaltung im Speziellen.
Gruppenfoto im Seminarraum mit Studierenden, Dozent Frank Lenz und Anastasia Rosen von der Verbandsgemeindeverwaltung Bernkaste-Kues bei einer Lehrveranstaltung zu Digitalisierung und KI in der Verwaltungspraxis.
Studierende des Studiengangs Verwaltungsinformatik mit Dozent Frank Lenz und Anastasia Rosen von der Verbandsgemeindeverwaltung Bernkastel-Kues bei einer Lehrveranstaltung betreffend der digitalen Transformation sowie dem Einsatz von KI in der Verwaltungspraxis.

An der Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz (HöV) hat im Studiengang Verwaltungsinformatik eine Lehrveranstaltung zur digitalen Transformation mit Praxisbezug zur kommunalen Verwaltung stattgefunden. Die Mitarbeiterin der Verbandsgemeindeverwaltung (VGV) Bernkastel-Kues, Anastasia Rosen, erörterte gemeinsam mit Dozent Frank Lenz und Studierenden Chancen und Herausforderungen der Verwaltungsmodernisierung, der Digitalisierung sowie insbesondere des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI). Hierbei wurden konkrete Fragestellungen aus der Praxis mit fachlichen Lösungsansätzen verknüpft und aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, sodass alle Beteiligte von den hier gewonnenen Erkenntnissen profitieren können.

Im Studiengang Verwaltungsinformatik nimmt die Lehrveranstaltung zur digitalen Transformation einen festen Platz ein. Dozent Frank Lenz legt hierbei besonderen Wert darauf, theoretische Grundlagen mit aktuellen Entwicklungen im öffentlichen Sektor zu verbinden. Ein wesentlicher Bestandteil dessen ist der Austausch mit Praktikerinnen und Praktikern aus der Verwaltung, die ihre Erfahrungen direkt in die Lehre einbringen. 

In diesem Rahmen war auch Anastasia Rosen von der VGV Bernkastel-Kues zu Gast an der HöV. Sie ist ehemalige Studentin der HöV und arbeitet heute in der VGV. Aus dieser Doppelperspektive berichtete sie aus der Praxis und knüpfte zugleich an Inhalte des Studiums an.

Ein Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der Analyse von Chancen und Herausforderungen der Verwaltungsmodernisierung, bei der die systematische und strategisch geplante Digitalisierung als zentraler Bestandteil und Erfolgsfaktor bezeichnet werden kann. Gemeinsam wurde darüber gesprochen, wie Verwaltungen auf ansteigende Arbeitsbelastung und -komplexität reagieren können, welche Auswirkungen der Fachkräftemangel hat und wie komplexe Förderprogramme die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten beeinflussen. Im Mittelpunkt stand ebenfalls der Bedarf an technischen Lösungen zur Wissenssicherung und zur Steigerung der Effizienz in der täglichen Verwaltungsarbeit.

Besonders intensiv wurde über Erfahrungen und Zielsetzungen der VGV im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI in der Verwaltung diskutiert. Rosen ging auf Projekte ein, in denen KI bereits eine Rolle spielt oder perspektivisch relevant werden kann. Sie beschrieb dabei auch Probleme und Herausforderungen, die sich der VGV Bernkastel-Kues in diesem Kontext gestellt haben. Dazu gehörten fachliche, organisatorische und rechtliche Fragen ebenso wie die Akzeptanz bei Beschäftigten sowie die Ausgestaltung geeigneter Prozesse.
In Gruppenarbeiten suchten die Studierenden nach Lösungen und konzeptionellen Vorschlägen für die geschilderten Herausforderungen. Sie entwickelten Ideen, von denen die VGV Bernkastel-Kues künftig profitieren kann. 

Zum Abschluss der Veranstaltung kamen alle Beteiligten zu dem Ergebnis, dass die Implementierung und Nutzung von KI in der öffentlichen Verwaltung nicht als einmaliges Projekt, sondern als kontinuierlicher Lern- und Optimierungsprozess zu verstehen sowie auszugestalten ist. Dieser Prozess erfordert eine enge Zusammenarbeit von Verwaltung, Wissenschaft sowie zukünftigen Fachkräften und bedarf deshalb Raum für Erprobung, Reflexion und Anpassung.

„KI in der Verwaltung ist keine Technik, die man einmal einführt und dann abhakt. Sie sowie die digitale Transformation insgesamt verändern Arbeitsweisen dauerhaft und nachhaltig. Insofern muss sie kontinuierlich sowie ganzheitlich betrachtet und weiterentwickelt werden. Dies gilt auch für die Ausgestaltung der diesbezüglichen Lern- und Entwicklungsprozesse, an denen Praxis und Hochschule gemeinsam arbeiten“, betonte Dozent Frank Lenz.

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