Noch älter ist die Zentrale Verwaltungsschule Rheinland-Pfalz (ZVS), die 1974 in Mayen als zentrale Ausbildungseinrichtung für die öffentliche Verwaltung in Rheinland-Pfalz errichtet wurde und die heute am Standort der Hochschule für das zweite Einstiegsamt (früher mittlerer Dienst) ausbildet. Aus der ZVS ging 1981 die Hochschule hervor. Das Jubiläumsjahr ist leider noch von der Corona-Pandemie geprägt. Deshalb musste die Hochschule auf einen großen Festakt verzichten.
Die HöV wurde durch das am 9. Juni 1981 verkündete Verwaltungsfachhochschulgesetz als „Fachhochschule für öffentliche Verwaltung“ des Landes errichtet. Im Laufe ihres Bestehens hat die Hochschule einige Reformen erlebt und selbst aktiv mitgestaltet.
Die HöV Rheinland-Pfalz bietet heute drei akkreditierte, duale Bachelorstudiengänge an: „Bachelor of Arts“ in den fachlichen Ausrichtungen „Verwaltung“, „Verwaltungsbetriebswirtschaft“ und „Verwaltungsinformatik“. Darüber hinaus wird an der Hochschule ein Verwaltungsgrundstudium für den Zugang zum dritten Einstiegsamt im technischen Verwaltungsdienst angeboten. Seit 2019 besteht zudem die Möglichkeit ein MBA-Masterstudium mit dem Schwerpunkt „Public Administration“ als Fernstudium zu absolvieren. Es handelt sich hierbei um eine Kooperation zwischen der Hochschule Koblenz und der Hochschule für öffentliche Verwaltung, dem Zentrum für Fernstudien im Hochschulverbund sowie der Kommunalakademie Rheinland-Pfalz. Außerdem führt die HöV für verschiedene Behörden „Allgemeine Verwaltungsseminare (AVS)“ im Rahmen kombinierter Studiengänge für den öffentlichen Dienst durch.
Die HöV Rheinland-Pfalz versteht sich dabei als wissenschaftliches Kompetenzzentrum, das die öffentlichen Dienstleister partnerschaftlich in ihrem rechtmäßigen und wirtschaftlichen Handeln unterstützt. Sie qualifiziert breit einsetzbare Expertinnen und Experten für das obere und mittlere Management im öffentlichen Sektor, und zwar für die Kommunalverwaltungen, die staatlichen Verwaltungen und die Landesbetriebe sowie die Deutsche Rentenversicherung in Rheinland-Pfalz.
Die Hochschule ist seit dem Jahr 2000 außerdem für die ressortübergreifende fachbezogene Fortbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der rheinland-pfälzischen Landesverwaltung zuständig. Diese Aufgabe nimmt sie in Kooperation mit der Kommunalakademie Rheinland-Pfalz e. V. wahr. Darüber hinaus bietet die HöV berufsbegleitende Qualifizierungen, Coachings sowie weitere bedarfsorientierte Fortbildungsangebote an, die sich sowohl an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunalverwaltung als auch an die der Landesverwaltung richten. Im Mittelpunkt der Fortbildungsqualifizierung für die Verwaltung in Rheinland-Pfalz steht der Grundsatz des „lebenslangen Lernens“. Die HöV hat hierzu ein passgenaues Konzept mit Qualifizierungsmodulen entwickelt.
Auch neue Entwicklungen hat die Hochschule natürlich im Blick. So ist das Thema Digitalisierung bereits heute fester Bestandteil des Studiums und der Ausbildung. Die curricularen Inhalte wurden mit Blick auf Themen der digitalen Transformation analysiert und inhaltlich ergänzt. Digitale Lehr- und Lernelemente sind heute integraler Bestandteil eines entwickelten zukunftsweisenden Blended-Learning-Konzepts.
Die Hochschule verfügt dabei über die technische Ausstattung (Hard- und Software), um das Thema „Digitalisierung“ für die Studierenden auch konkret erfahrbar zu machen. Die Lehrsäle sind mit Laptop, Internetanschluss, Webcam und Smartdisplay ausgestattet. Drei reine IT-Lehrsäle, Laptopwagen, IPad-Koffer und ein „Internet-Café“ in der Bibliothek komplettieren das digitale Angebot. Der weitere Ausbau der digitalen Infrastruktur steht an.
Seit 40 Jahren qualifiziert die HöV die zukünftigen und aktuellen Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Es ist ein Erfolgsmodell, das sich bewährt hat: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden durch das Studium und durch die vielfältigen Qualifizierungsangebote der Hochschule anwendungsorientiert und lebensnah auf die Berufspraxis vorbereitet und weiter qualifiziert. Davon profitieren die Studierenden ebenso wie die jeweiligen Verwaltungsbehörden und damit letztlich unser Gemeinwesen.